Der Meteorologe Dr. Ryan Maue warnt: „Deutschland wird es nicht schaffen falls der Winter streng wird“
Der Meteorologe Dr. Ryan Maue warnt bei X, dass „Deutschland es nicht schaffen wird“, wenn sich der Winter von 1962-1963 mit dem heutigen europäischen Energiesystem wiederholen würde. Das Land habe „außergewöhnliche Energieengpässe“.
Und plötzlich deuten die numerischen Modelle auf strenge Winterbedingungen in ganz Europa für Anfang Januar hin.
Maues Behauptung stützt sich auf einen Artikel mit dem Titel „On the Link Between Weather Regimes and Energy Shortfall During Winter for 28 European Countries” (Über den Zusammenhang zwischen Wetterlagen und Energieengpässen im Winter in 28 europäischen Ländern), der in Meteorological Applications (2025) von Emmanuel Rouges, Marlene Kretschmer und Theodore G. Shepherd veröffentlicht wurde. Die Autoren untersuchen, wie bestimmte atmosphärische Muster das Gleichgewicht zwischen Energiebedarf und erneuerbarer Energieerzeugung in ganz Europa beeinflussen.
Update: so what would happen with today’s Europeean energy system if the Winter of 1962-1963 happened again?
Not good! Germany 🇩🇪 won’t make it … exceptional energy shortfalls https://t.co/xh1jb13TJo https://t.co/X3EHlDqwTC pic.twitter.com/zheCnTaZlk
— Ryan Maue (@RyanMaue) December 25, 2025
Die Studie konzentriert sich auf Energieengpässe, definiert als Zeiträume, in denen der Strombedarf die Produktion erneuerbarer Energien (insbesondere Wind- und Solarenergie) deutlich übersteigt. Sie analysiert 28 europäische Länder anhand eines Modells mit „festem Stromnetz“ (basierend auf der aktuellen Infrastruktur) und historischen Wetterdaten (Reanalyse), um zu untersuchen, wie sich das Wetter der Vergangenheit auf das heutige Stromnetz auswirken würde.
Die Forscher fanden heraus, dass die Hauptursache für Engpässe je nach Region variiert. In Ländern mit kaltem Klima und geringer Windkapazität sind Engpässe in erster Linie nachfragebedingt (z. B. erhöhter Heizbedarf während Kälteeinbrüchen).
In Ländern mit warmem Klima und hoher Windkapazität sind Engpässe in erster Linie produktionsbedingt (z. B. Perioden mit geringer Windgeschwindigkeit oder „Dunkelflaute”).
Die Studie unterteilte das Winterwetter in sechs spezifische „Regimes“. Nur ein Teil davon – vor allem solche mit atmosphärischer Blockade (die kalte, ruhige Luft mit sich bringt) – ist für die meisten Tage mit hohem Defizit verantwortlich. Diese kritischen Wetterregimes betreffen oft große Teile des Kontinents gleichzeitig, was bedeutet, dass viele europäische Länder gleichzeitig unter Energieknappheit leiden.
Es besteht eine hohe räumliche Korrelation bei Energieengpässen. Wenn ein Land einen Engpass erlebt, ist es sehr wahrscheinlich, dass seine Nachbarn sich in der gleichen Situation befinden. Dies unterstreicht eine potenzielle Herausforderung für den grenzüberschreitenden „Austausch“ von Energie bei extremen Wetterereignissen, da viele potenzielle Exporteure ebenfalls mit Defiziten konfrontiert sein könnten.
Die Autoren simulierten, was passieren würde, wenn der Winter 1962/1963 (der drittkälteste des 20. Jahrhunderts in Europa) mit dem heutigen Energiesystem eintreten würde. Sie kamen zu dem Schluss, dass die anhaltenden Blockierungsbedingungen jenes Winters zu extremen und anhaltenden Energieengpässen in fast ganz Europa führen würden, die weit über die Belastungen der letzten Jahrzehnte hinausgehen würden.
Der Artikel betont, dass es im Zuge des Übergangs Europas zu erneuerbaren Energien von entscheidender Bedeutung ist, die meteorologischen Ursachen für Versorgungsengpässe zu verstehen. Er legt nahe, dass Energieplaner berücksichtigen müssen, dass extreme Wetterereignisse zu gleichzeitigen, kontinentweiten Energiekrisen führen können, die mit den derzeitigen Verbundnetzen allein durch einfachen grenzüberschreitenden Handel nur schwer zu bewältigen sind.
Dieser Artikel wurde am 25. Dezember 2025 auf NoTricksZone veröffentlicht.
Übersetzt von Christian Freuer
more news
Paris Climate Accord’s Demise – James Hansen was Right
Robert L. Bradley Jr. explores why the Paris Climate Agreement is faltering—and why James Hansen may have been right all along.
Michelle Stirling: The facts just don’t matter to Catherine McKenna
Author Michelle Stirling offers a sharp analysis of Catherine McKenna’s new COP30-aligned report, challenging its claims, assumptions, and implications for climate policy and energy realities.
Dr Fritz Vahrenholt: Belém highlights the growing gap between climate targets and reality
In his newsletter, Dr Fritz Vahrenholt reports on the stalled climate diplomacy in Belém, the global increase in the use of fossil fuels and the risks of the planned tropical forest fund for taxpayers.






